Durch Tal und AuWogst ruhig du dahin,
Dich grüßt unser Wien,
Dein silbernes BandKnüpft Land an Land,
Und fröhliche Herzen schlagen
An deinem schönen Strand.
Weit vom Schwarzwald herEilst du hin zum Meer,
Spendest Segen AllerwegenOstwärts geht dein Lauf,
Nimmst viel Brüder auf:
Bild der Einigkeit
Für alle Zeit.
Alte Burgen seh'n
Nieder von den Höh'n,
Grüßen gerneDich von ferne
Und der Berge Kranz,
Hell vom Morgenglanz
Spiegelt sich in deiner Wellen Tanz.
Die Nixen auf dem Grund,
Die Nixen auf dem Grund,
Die geben's flüsternd kund
Was alles du erschaut,
Seitdem über dir der Himmel blaut.
Drum schon in alter ZeitWard dir manch' Lied geweiht,
Und mit dem hellsten Klang
Preist immer auf's Neu' dich unser Sang.
Halt an deine Fluten bei Wien,
Es liebt dich ja so sehr
Du findest, wohin du magst zieh'n,
Ein zweites Wien nicht mehr.
Hier quillt aus voller Brust
Der Zauber heit'rer Lust,
Und treuer deutscher Sinn
Streut aus seine Saat von hier weit hin. .................................................................
Nun singst ein fröhliches seliges Lied,
Das wie Jauchzen die Lüfte durchzieht,
Von den Herzen laut wiederklingt
Und ein festes Band um uns schlingt.
Frei und treu in Lied und Tat,
Bringt ein Hoch der Wienerstadt,
Die aufs Neu' erstand voller Pracht
Und die Herzen erobert mit Macht.
Und zum Schluß bringt noch einen GrußUns'rer lieben Donau,
Und zum Schluß bringt noch einen GrußUns'rer lieben Donau,
dem herrlichen Fluß!
Was der Tag uns auch bringen mag
Treu und EinigkeitSoll uns schützen zu jeglicher ZeitJa
Treu und Einigkeit!
Josef Weyl, 1867
Josef Weyl, 1867